Ausrüstung

Die Wahl des richtigen Gewichtheberschuhs

Einer der wichtigsten Faktoren beim Gewichtheben ist ein starkes und stabiles Fundament. Aus diesem Grund ist es wichtig, ein gutes Paar Gewichtheberschuhe zu besitzen. Hier ein paar Gründe, warum die Wahl der richtigen Schuhe so wichtig ist und wie diese konkret beim Heben unterstützen können:

WAS IST FALSCH DARAN MEINE NORMALEN TRAININGSSCHUHE ZU VERWENDEN?

Die soften, bequemen Crosstrainer oder Laufschuhe sollen deine Füße dämpfen und schützen, indem sie Stöße absorbieren. Sie haben weiche und komprimierende Zwischensohlen, die sich hervorragend für kraftvolle Aktivitäten eignen, jedoch nicht zum Heben von Gewichten. Hier ist das klare Ziel, so viel Kraft wie möglich zu erzeugen, indem du die Kraft direkt von deinen Füßen auf den Boden treibst. Trainings- bzw. Laufschuhe absorbieren durch die weichen Zwischensohlen diese benötigte Kraft, sodass die Energieübertragung verloren geht und Lifts schlichtweg ineffizient werden. Gepolsterte Zwischensohlen bedeuten auch, dass die Füße weiter vom Boden entfernt sind, was wiederum bedeutet, dass du etwas an Bodengefühl verlierst. Bei starker Belastung kann dies zu Instabilität und ungleichmäßiger Gewichtsverteilung führen. Stell dir vor, du stehst auf einem kuschelig dick gepolsterten Kissen und versuchst ein Gewicht zu stemmen – fast unmöglich.

WAS MACHT ALSO EINEN GUTEN GEWICHTHEBERSCHUH AUS?

Deine Füße bilden die Grundlage für das Gewichtheben: die Zusatzlast und der eigene Körper müssen über die Füße ausbalanciert werden. Wie bereits Leonardo da Vinci feststellte: „Der Fuß ist ein Kunstwerk aus 26 Knochen, 19 Muskeln und 107 Bändern. Ein Kunstwerk braucht einen Rahmen, keinen Käfig.“

Sogenannte Propriozeptoren in den Muskeln und Gelenken vermitteln Informationen über Bewegungen, Haltung und die Position des eigenen Körpers im Raum, indem sie auf Druck oder Verformung reagieren und die Informationen an das Gehirn weiterleiten. Dieses entscheidet dann über notwendige Positionsanpassungen des Körpers und sendet entsprechende Befehle an die Muskeln aus. Gleichgewicht und Bewegungskoordination spielen nicht nur hinsichtlich der Verletzungsprävention eine enorme Rolle, sondern sind maßgeblich an der sportlichen Leistung beteiligt. Als ob du barfuß wärst, sollten deine Schuhe ein Maximum an Bodengefühl und Empfinden ermöglichen, um die propriozeptive Reaktion zu stimulieren und die wichtigsten Muskelgruppen für Stabilität, Kraft und Gleichgewicht zu aktivieren. Die Schuhe sollten es dir auch ermöglichen, die Kraft direkt in den Boden zu treiben, um optimale Leistung zu erzeugen, ohne diese Energie einfach zu absorbieren.

WARUM ALSO NICHT EINFACH BARFUSS TRAINIEREN?

Hier kommen Minimalschuhe ins Spiel (beispielsweise von Vibram Fivefingers und Vivobarefoot), diese sind so gut wie möglich dem Barfuß nachempfunden und weisen folgende Merkmale auf:

• Breit geschnittener Schuh mit geräumiger Zehenbox

• Dünne, flexible, durchstoßfeste Sohle ohne Dämpfung

• Kein Niveauunterschied der Sohle zwischen Vorfuß und Ferse

• Extrem unterstützendes Obermaterial

Minimalschuhe ermöglichen dem Fuß, sich auf natürliche Weise zu bewegen und zu spreizen, sodass du von Grund auf stabil bleibst. Sie ermöglichen auch ein direktes Feedback des Untergrundes für eine bessere sensorische Reaktion und stimulieren die Muskelaktivierung für ein besseres Gleichgewicht, mehr Kraft und ein optimiertes Heben. Die Muskulatur im Unterschenkel (auch lange Fußmuskulatur genannt) wird auf natürliche Weise angeregt und aufgebaut, der gesamte Fuß wird beweglicher und stabiler. Minimalschuhe ins Training einzuführen, stellt somit durchaus eine wirkungsvolle Verletzungsprävention dar. Da diese Schuhe leicht und wendig sind, kannst du bedenkenlos zum Cross-Fit-Training und anderen Trainingseinheiten für funktionelles Fitness übergehen - eine gute Nachricht für alle, die Cross-Training betreiben (siehe hierzu beispielsweise den inov-8 Bare-XF).

GEWICHTHEBERSCHUHE

Eines der Hauptprobleme für olympische Gewichtheber ist das Erreichen einer tiefen Kniebeugeposition, und das liegt häufig daran, dass meist eine eingeschränkte Beweglichkeit im Knöchel vorliegt. Aber auch ein falscher Schuh beeinflusst die sportliche Technik im Gewichtheben negativ. Ein flacher Schuh (Fersenteil) erschwert das Verbringen des Knies über die Fußspitzen, was unabdingbar ist für eine aufrechte Körperhaltung in der Tiefhocke beim Gewichtheben. Gewichtheberschuhe besitzen daher ein festes Obermaterial und eine stabile Sohle, um Stabilität und eine effiziente Energieübertragung vom Boden zu ermöglichen. Der erhöhte Fersenteil macht die Beweglichkeit des Knöchels weniger problematisch und ermöglicht es, tiefer in die Hocke zu gehen und aufrecht zu bleiben - was zu einer besseren Körperhaltung und einer besseren Performance führt. Kraftsportschuhe bestehen außerdem aus einem extrem unterstützenden Obermaterial, welches eine möglichst stabile Basis bietet.

Traditionell waren Gewichtheberschuhe ziemlich schwer und klobig, oft mit Holzabsätzen, die die Mobilität stark einschränkten. Denn eigentlich wurden Gewichtherberschuhe für die olympischen Disziplinen Reißen und Stoßen entwickelt, die einen sehr hohen Keil verwenden um das Kontrollieren der Hantel zu unterstützen. Daher waren diese Schuhe prinzipiell zu nichts anderem zu verwenden als fürs Heben. Jedoch sind heutzutage leichtere Modelle auf dem Markt, die eine bessere Vorfußflexibilität aufweisen und somit einen universelleren Einsatz finden (siehe beispielsweise den inov-8 Fastlift).

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Unser Blog ist vollgepackt mit Ausrüstungsempfehlungen, Inspirationen und Ratschlägen. Egal, ob du wanderst, läufst, auf dem Trail unterwegs bist oder ins Fitnessstudio gehst. Unabhängig davon, für welches Schuhwerk du dich entscheidest, in unserem Fitness-Store findest du bestimmt etwas, das deinen Bedürfnissen entspricht!

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